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2012 Bedrohte oder bedrohende Sicherheit?


Das Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung hat sich in letzter Zeit zu einer steten Quelle der Besorgnis und Beängstigung entwickelt; dies nicht zuletzt, weil die Gesellschaft immer weniger gewillt ist, Risiken zu dulden und schwere Schicksalsschläge gottesfürchtig hin- und anzunehmen. Kriminologen und andere Fachleute, die sich mit Fragen der Devianz beschäftigen, stehen immer häufiger im Brennpunkt der öffentlichen Kritik, denn viele Bürgerinnen und Bürger fühlen sich im Alltag unsicher, ja bedroht: Sei es von Jugendlichen, von Ausländern, von Serienmördern, von Pädophilen oder aber von Rasern. Basieren die Ängste der Bürgerinnen und Bürger nur auf der subjektiven Wahrnehmung von ängstlichen Personen? Welches sind die wirklichen Risiken und Bedrohungen in unserer Gesellschaft? Lauert die Gefahr in dunklen Strassen unserer Städte oder eher in der unendlichen, virtuellen Welt der Informatik? Tragen die Strafverfolgungs- und Justizbehörden durch ihre Arbeit gar dazu bei, dass das Unsicherheitsgefühl in der Bevölkerung zunimmt? Stellen die neuen Überwachungstechnologien und die neuere Gesetzgebung gar eine Bedrohung unserer Freiheit dar? Fachleute aus den unterschiedlichsten Disziplinen, wie der Kriminologie, des Strafrechts, des Strafvollzuges, der Medizin und Psychiatrie versuchen, diese Fragen zu beantworten. Die Schweizerische Arbeitsgruppe für Kriminologie ist überzeugt, dass auch in diesem Jahr wiederum eine aufgeschlossene und ungezwungene Atmosphäre einen fruchtbaren Dialog zwischen den verschiedenen Disziplinen und insbesondere auch zwischen Praxis und Wissenschaft ermöglichen wird. Ich freue mich, Sie im Namen des Vorstandes der SAK und des Organisationskomitees in Interlaken begrüssen zu dürfen.

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