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2013 Migration, Kriminalität und Strafrecht - Fakten und Fiktion


Die Schweiz ist seit Jahrhunderten ein Immigrationsland. Es gibt unterschiedliche Gründe, warum Menschen ihr Land verlassen und in die Schweiz einwandern. Einige kommen aus wirtschaftlichen Gründen, andere flüchten vor einem Krieg, wieder andere benötigen Schutz vor Verfolgung. Die Schweiz ist dabei nur ein kleiner Ausschnitt auf der Landkarte der Migrationsströme in Europa.
Immigration wird einerseits als Potential betrachtet: Die Schweiz profitiert von der Einwanderung qualifizierter Arbeitskräfte ebenso wie von Ausländern, die Arbeiten übernehmen, welche Schweizer nicht mehr verrichten wollen.
Die Schweiz hat in den letzten Jahren durch Immigration ein Wirtschaftswachstum erlebt und ist kulturell vielfältiger geworden. Andererseits wird Immigration seit Jahrzehnten von vielen Menschen und Politikern in der Schweiz als Gefahr wahrgenommen. Das Gefahrenbild reicht von der  Verteuerung der Wohnungen und der Zersiedelung des Landes über das Lohndumping, die Arbeitslosigkeit und die Veränderung der ethnischen und religiösen Zusammensetzung der Bevölkerung bis zur Kriminalität und zum Sozialmissbrauch.
Immigration gilt in der öffentlichen Debatte als eine wichtige Ursache für erhöhte Kriminalitätsraten. Gemäss einem European Social Survey (2002–03) meinten 69% der Befragten, die Immigration führe zu einer Verschlimmerung der Kriminalität. 81% der Befragten sprachen sich dafür aus, dass Ausländer, die ein schweres Delikt verübt haben, ausgeschafft werden sollten.
Die Schweizerische Arbeitsgruppe für Kriminologie widmet ihren Kongress 2013 dem Thema Migration, Kriminalität und Strafrecht. Grosser Raum wird dem Meinungsaustausch zwischen Praktikern, Wissenschaftlern und Politikern eingeräumt, ebenso wie interdisziplinären Perspektiven von Kriminologie über Politologie und Recht bis hin zu Geschichte, Soziologie und Medienwissenschaft.
Die Schweizerische Arbeitsgruppe für Kriminologie ist überzeugt, dass auch in diesem Jahr wiederum eine aufgeschlossene und ungezwungene Atmosphäre einen fruchtbaren Dialog zwischen den verschiedenen Disziplinen und insbesondere auch zwischen Praxis und Wissenschaft ermöglichen wird.

Daniel Fink, André Kuhn, Christian Schwarzenegger

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