Geschichte

Geschichte der Zeitschrift

Mit der Gründung der Schweizerischen Arbeitsgruppe für Kriminologie werden Vorarbeiten für die Herausgabe eines Mitteilungsblattes der Organisation aufgenommen. Es wird Kriminologisches Bulletin genannt und im Format A4 mit rund 40 Seiten herausgeben. Aus dem Tätigkeitsbericht zum Jahr 1974 hebt der Präsident hervor, dass «das ”Bulletin” (…) grosser Vorarbeiten (bedurfte), war es doch vorgesehen, ein ”Inventar” der kriminologischen Arbeiten in der Schweiz, wie auch im deutschsprachigen Ausland, herausarbeiten zu können. Dies dürfte im grosser (sic) ganzen (sic) geglückt sein. Es ist zu hoffen, dass alle angefragten Stellen uns auch weiterhin mitteilen, was bei ihnen in Zukunft in kriminologischer Hinsicht getan werden wird.» (Kriminologisches Bulletin de criminologie, 2. Jhrg., Nr. 1, Juni 1975, S. 37). Während das Inventar an kriminologischen Forschungsarbeiten eher unvollständig blieb und aufgeben wurde, erlaubte es das Publikationsorgan der SAK Hunderte von Forschungsvorhaben und -arbeiten in Form von Beiträgen bekannt zu machen. Sie hat dazu beigetragen, diese Disziplin weit über den engen Kreis von Forschenden bekannt zu machen und stellt heute ein Archiv eines wichtigen Teils kriminologischer Forschung in der Schweiz bereit. In den Anfangsjahren wurde die akademische Lehre umfassend und detailreich dokumentiert, Aufgabe die später völlig vernachlässig wurde.

Zur Koordination der Herausgeberarbeit wird 1975 ein Redaktionskomitee gegründet, das unter der Leitung von Prof. J. Rehberg (UZH) steht. Es ist für die Herausgabe der Tagungsakten wie des Bulletins zuständig. Allerdings stellt sich heraus, dass während nahezu vier Jahren der Präsident W.T. Häsler alleine verantwortlich war. Auf Grund des Arbeitsaufwandes für das Bulletin, wird beschlossen, «sich in Zukunft in der Hauptsache nur noch inländischen Arbeiten und Mitteilungen zuzuwenden, ebenfalls soll das «Bulletin» zweisprachig (deutsch/französisch) erschienen. Der Druck wird von der Druckereiabteilung der Kant. Strafanstalt Regensdorf übernommen.» (idem). Um dieser neuen Auflage gerecht zu werden wird im zweiten Jahr ein originell deutsch-französisch kombinierter Titel gefunden: Kriminologisches Bulletin de criminologie.

Anfang 1979 wird die Redaktionsleitung an Prof. Ch.-N. Robert (UNIGE) abgegeben, der das Bulletin bis 1982 herausgeben wird. Mit diesem Wechsel einher geht der Versuch, mehr Beiträge aus der französischen Schweiz aufzunehmen; zudem wird das Format des Bulletins auf A5 verkleinert, wobei dessen Umfang nun 80 Seiten umfasst. Ab Juni 1983 übernimmt diese Aufgabe Prof. F. Riklin (UNIFR), in Zusammenarbeit mit seinem damaligen Assistenten J. Schuh. Nahezu ein Jahrzehnt später wird Prof. M. Killias (UNIL) Herausgeber des Bulletins, nämlich ab dem 17. Jahrgang 1991.

Im Bulletin 1-2/1992 (18. Jhrg.) wird nicht nur ein neues Redaktionskomitee vorgestellt, sondern eine neue Vorgehensweise der Redaktion. Das Komitee besteht nun aus A. Baechtold (BJ) sowie den Dozenten G. Kaiser (UNIZH), K.-L. Kunz (UNIBE), N. Queloz (UNIFR), Ch.-N. Robert (UNIGE) sowie M. Killias (UNIL). Gleichzeitig verständigt man sich auf die Einführung der bei wissenschaftlichen Zeitschriften bereits zu diesem Zeitpunkt üblichen peer-reviews.

Nach 27. Jahrgängen wird 2001 beschlossen, das Kriminologische Bulletin de criminologie aufzugeben zugunsten einer professionell gestalteten Zeitschrift, der Schweizerischen Zeitschrift für Kriminologie, die neu beim Verlag Stämpfli erscheinen soll. Gleichzeitig übernimmt eine neues Redaktionskomitee die Leitung, mit den Professoren N. Queloz und M. Niggli, sowie B. Brägger. R. Brossard unternimmt als Assistent von Prof. Queloz ein Inventar aller Beiträge, die in den Bulletins publiziert wurden (siehe dazu untenstehend den Beitrag aus der Schweiz. Zeitschrift für Kriminologie (2. Jhrg. Nr. 1). Ab 2012 übernimmt B. Brägger, zusammen mit S. Keller und J. Vuille die Redaktion.

Ab 2020 wird beschlossen, das Organ der SAK im Verlag Helbing Lichtenhahn herauszugeben. Aus herausgeberechtlichen Gründen müssen Name der Publikation und Layout geändert werden. Die SAK und die Redaktion der Neuen Zeitschrift für Kriminologie und Kriminalpolitik (NKrim) vertreten weiterhin das Prinzip, Forschenden als auch PraktikerInnen eine Stimme zu geben. Damit soll einerseits beigetragen werden zur Kriminologie als wissenschaftlicher Disziplin und andererseits zu evidenzbasierten Praktiken strafrechtlicher Sozialkontrolle.

Ab 2022 wächst und verändert sich das Redaktionsteam: Nun zeichnen B. Brägger, St. Keller, prof. N. Markwalder sowie A. Zermatten für die Herausgabe des NCrim verantwortlich.

Daniel Fink
30. Juni 2022